5 Aug 2025 • 8 Min. Lesezeit
Wie Motorsport zu Entertainment wurde: Trends & Tech 2025

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Motorsport ist längst nicht mehr nur das Rennen auf der Strecke. Aus einem reinen Wettbewerb ist ein umfassendes Entertainment-Erlebnis geworden. Heute erinnern Rennwochenenden eher an Festivals oder Serienhighlights als an klassische Sportveranstaltungen. Konzerte, Riesenräder und Hintergrundstorys gehören genauso zum Gesamtpaket wie die Zielflagge. Oder schaut jemand etwa nicht „Drive to Survive“?
Kurz gesagt: Motorsport verwischt die Grenzen zwischen Sport und Unterhaltung – und zieht ein neues, breites Publikum in seinen Bann.
Vom Rennen zur Show: Wie die Formel 1 sich neu erfunden hat
Keine Serie steht so sehr für diesen Wandel wie die Formel 1 unter Liberty Media. In wenigen Jahren wurde sie von einer Sportveranstaltung zu einem globalen Entertainment-Produkt umgebaut – live vor Ort ebenso wie auf dem Bildschirm. Ein zentrales Element dabei: die Zusammenarbeit mit Netflix und die Produktion von Drive to Survive, einer Serie, die die Faszination und Dramatik der Formel 1 in ein modernes Streaming-Format übersetzt.
Statt Technik und Telemetrie stehen Persönlichkeiten und Konflikte im Fokus – reale Rennsaisons werden zu einer spannungsgeladenen Erzählung mit klaren Helden, Rivalitäten und Cliffhangern. Das Konzept geht auf: Seit der Einführung der Serie ist die weltweite Zuschauerzahl der Formel 1 um fast 50 Prozent gestiegen. In den USA ist das Interesse so stark gewachsen, dass inzwischen ein drittes Rennen – in Las Vegas – in den Kalender aufgenommen wurde.
Durch diese Art der Inszenierung wurde die Formel 1 für neue Zielgruppen greifbar – besonders für ein jüngeres Publikum. Der Anteil weiblicher Fans stieg von zehn auf über 18 Prozent.
Gerade in den USA zeigt sich, wie sehr sich dieser Ansatz auszahlt. Laut Nielsen stieg die Zahl der F1-Fans dort 2024 um 10,5 Prozent auf 52 Millionen. Für 2025 wird ein weltweites Wachstum um weitere zehn Prozent erwartet – das entspricht fast 90 Millionen neuen Fans. Was früher als schwieriger Markt galt, ist heute ein Paradebeispiel für den Erfolg einer entertainment-orientierten Ausrichtung. NASCAR- und IndyCar-Fans sind Events gewohnt, die mehr als nur Motorsport bieten – wie der Daytona 500, der Rennen, Musik und Ausstellungen vereint. Die Formel 1 hat diese DNA übernommen. Der Grand Prix von Las Vegas ist Show und Rennen zugleich.
Ein weiteres Signal für die Verbindung von Sport und Showbusiness ist der kommende F1-Kinofilm mit Brad Pitt. Gedreht wurde bei echten Rennen mit realen Teams und Fahrern, die sich selbst spielen. Brad Pitt und Damson Idris fuhren sogar während des Großen Preises von Großbritannien in speziell gebauten Fahrzeugen mit, um Szenen für den Film aufzunehmen. Lewis Hamilton ist als Produzent direkt beteiligt. Motorsport trifft auf Hollywood – und unterstreicht die neue Identität der Formel 1 als hybrides Entertainment-Produkt.
Rennstrecken werden zu Erlebnisorten
Die Transformation betrifft nicht nur die Formel 1 – sie zeigt sich auch auf Ebene der Veranstaltungsorte. Klassische Rennstrecken entwickeln sich zu multifunktionalen Erlebnisdestinationen mit Konzerten, Festivals, Simulatoren und Community-Angeboten.
Beispiel Nürburgring: Neben dem 24-Stunden-Rennen findet hier auch Rock am Ring statt – Deutschlands größtes Rockfestival mit über 90.000 Besuchern pro Jahr. Im selben Monat stehen dort außerdem Radrennen wie „Rad am Ring“ oder Laufveranstaltungen wie „Run am Ring“ auf dem Programm. Der Geschäftsführer bringt es auf den Punkt: „An zwei Wochenenden hintereinander haben wir fast die Zahl der Einwohner einer deutschen Großstadt als Gäste“. Die Rennstrecke wird zur wirtschaftlich vielseitig aufgestellten Erlebnisplattform.
Auch der Hockenheimring geht diesen Weg – mit einem Eventkalender, der vom Motorsport bis zu Konzerten reicht. Investiert wird in Flexibilität, Infrastruktur und Besuchersteuerung, um den Wandel zur ganzjährigen Eventlocation umzusetzen. Auch kleinere Veranstalter denken um: Sie verbinden lokalen Motorsport mit Streetfood, Livemusik oder interaktiven Ausstellungen und schaffen so ein Rundum-Erlebnis, das mehr als nur ein Rennen bietet.
Ein besonders publikumsnahes Format ist F1 Arcade: Hier treffen virtuelle Rennen auf Gastronomie, Großbild-Übertragungen und Social Gaming. Besucher fahren in Bewegungssimulatoren gegeneinander, verfolgen Live-Rennen und nehmen an Watch-Partys teil – inklusive Racing-Cocktails und Kommentaren in Echtzeit. So wird Motorsport zum Teil des Alltags und der Fan wird zum Mitgestalter.
Jenseits des Ticketings: Was Veranstalter heute wirklich brauchen
Motorsport-Events sind heute mehrtägige Erlebnisse mit unterschiedlichsten Anforderungen: Konzerte, Hospitality-Bereiche, Fanzonen, Sim-Racing, Food-Courts – alles greift ineinander. Ticketverkauf allein reicht nicht mehr.
Moderne Veranstalter brauchen Systeme, die mehr leisten:
- Tools für Memberships und Loyalty-Programme, um Fans langfristig zu binden
- Zentrale Datenübersicht, die Ticketing, Merchandise, Zugangskontrolle und Vor-Ort-Aktivitäten verbindet
- Flexible Bundles, etwa für Parkplatz, Tribünenplatz, Pitlane-Tour und Abendkonzert
- Operative Agilität, um neue Formate schnell umzusetzen – vom Pop-up-Karting bis zur neuen Sim-Kooperation
Diese Anforderungen gelten nicht mehr nur für große Veranstalter. Sie sind längst zum Standard geworden – auch bei regionalen Motorsport-Events. Die Besucher erwarten Einfachheit, Personalisierung und Erlebniswert an jedem Touchpoint.
Bei vivenu sind wir genau darauf vorbereitet. Unsere Plattform ist modular aufgebaut, lässt sich nahtlos integrieren und unterstützt Veranstalter dabei, von der Einzelticketlösung zur ganzjährigen Fanbindung zu skalieren. Mit APIs auf Enterprise-Niveau, nativen Membership-Funktionen und flexibler Angebotserstellung bilden wir das Rückgrat für die nächste Generation Motorsport-Erlebnis.
Und das ist keine Theorie. Immer mehr Motorsportveranstalter setzen auf vivenu – darunter Nürburgring, Hockenheimring, F1 Arcade und RSM. Sie alle investieren in eine Zukunft, in der Motorsport mehr ist als ein Event. Es ist eine Plattform für Erlebnisse.
Fazit: Motorsport braucht mehr als Geschwindigkeit
Heute zählt nicht nur, was auf der Strecke passiert – sondern auch das, was rundherum entsteht. Zwei Dinge sind dabei entscheidend:
1. In das Erlebnis investieren.
Was bieten Sie abseits des Rennens? Musik, Storytelling, Hospitality, Interaktion – Fans wollen mehr als nur einen Sitzplatz. Sie wollen den ganzen Tag bleiben. Und darüber sprechen.
2. Alles mit der richtigen Technologie verbinden.
Was früher als technische Spielerei galt, ist heute Grundlage für nachhaltige Fanbindung: Systeme, die Vertrieb, Onsite-Erlebnis, Memberships und Daten intelligent vernetzen. Für Sichtbarkeit, Geschwindigkeit – und echte Beziehungen.
Das ist die Zukunft des Motorsports. Ob über Storytelling im Netflix-Stil oder die neue Fanzone beim nächsten Rennen: Das Produkt heißt Entertainment. Die Voraussetzung ist Infrastruktur. Und genau hier bringen wir Sie voran.
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